Die Idee vom eigenen Schallabsorber
Wie wahrscheinlich viele Musiker habe ich mich relativ spät mit dem Thema Akustik im Homestudio auseinandergesetzt. So im Nachhinein bereue ich dies, denn ich hatte auch Vorurteile und war völlig falsch informiert. Wenn ich an Akustik und Homerecording gedacht habe, dachte ich sofort an “kostet mega viel richtige Studio-Akustikabsorber” oder “Noppen-oder Pyramidenschaum muss doch auch reichen”. Und…dazwischen war irgenwie nichts…:)
Deswegen kläre ich unter anderem auch immer wieder über Akustikthemen auf in meinem Recording-Blog. Vor allem auch über kostengünstige Möglichkeiten oder “Erste Hilfe” Möglichkeiten. Ob es die Aufstellung der Abhörmonitore oder Gesang Zuhause aufnehmen ist. (zum Blog)
Jemand der im Homestudio aufnimmt, hat ja ganz andere Ansprüche an einen Akustik-Absorber, weil die Räumlichkeiten komplett individuell sind.
Beispiel:
- Dämmung nach außen z.B. Fenster o. Tür (Tipp: Verbundschaumstoffe mit Bitumenpappe in der Sandwich-Methode)
- Verbesserung der Raumakustik im Raum
- Noch ein Tipp für Dämmung nach außen: Die Gummimatten aus dem Baumarkt zur Entkopplung von Körperschall als Grundlage zur Dämmung nach Außen oder auch als Sandwichmethode (eigenen sich übrigens auch super zur Entkopplung von Abhörmonitoren)
Nun stand ich vor der Entscheidung welches Material ich nehme für meinen Schallabsorber. Ich hatte mich viel informiert im Internet, und viele verschiedene Prototypen gebaut. Ich hatte alles mögliche ausprobiert von Glas-bis Steinwolle und Hanfdämmung. Dann habe ich mir eine Liste gemacht und verschiedene Messung durchgeführt.
Die Entscheidung viel somit auf den Akustikschaumstoff Basotect. Die Werte und Eigenschaften haben mich insgesamt überzeugt. Hier ein paar Beispiele:
- sehr gute Absorptinswerte bei verhältnismäßig wenig Material (ab 250 Hz breitbandig)
- schwer entflammbar
- sehr leicht
- flexibel durch Mikrostruktur
- immer gleiche Qualität (BASF-Produkt)
- Hersteller benötigen für die Produktion eine Lizenz, welche die Qualitätstandards stellen
Nachdem die Entscheidung zur Materialwahl gefallen war, wollte ich möglichst folgende Aspekte in den Bau und im Endprodukt einfliessen lassen:
- Mein erster Gedanke war: Klasse statt Masse
- Der Akustik-Absorber sollte einen Akustikschaumstoff beinhalten welcher so ziemlich jedem Anspruch gerecht wird, und dies bei verhältnismäßig wenig Dicke
- Er sollte das beste Preis-Leistungsverhältnis besitzen für Homestudios
- Flexibler Einsatz aufgrund seiner Größe und des Gesamtgewichts
- Einen hochwertigen Vollstoffbezug mit maximaler Schalloffenheit
- Er sollte einen Holzrahmen, wie teure Absorber besitzen um die Wirkung zu Verstärken
Warum ein Vollstoffbezug?
Bei der Überlegung welchen Stoff ich nehme, stand ich erst vor der Frage, warum keinen schicken Holzrahmen? Nachdem ich mir teure Konkurrenzprodukte und Rezensionen angesehen hatte war mir klar,Vollstoffbezug. Nachdem was ich gelesen hatte an Bewertungen, störte viele Homestudiobesitzer die mögliche Auswahl zwischen Holzart und Stofffarbe.
Vollstoffbezug beim Schallabsorber-Was nun?
Was viele nicht wissen, das insbesondere bei günstigen Schallabsorbern ohne Rahmen auch noch irgendein Stoffbezug gewählt wurde. Im schlimmsten Fall einen Hifi-Stoffbezug aus Polyester.
Wenn der Stoffbezug nicht entsprechend schalloffen ist, nützt mir der beste Akustikschaumstoff nichts. Dann habe ich mir zig Stoffproben von speziellem Akustikstoff bestellt verglichen und gemessen. Da kostet der Meter bis zu 20 Euro.
Nach langer langer Suche habe ich einen Baumwollstoff aus 100 % Baumwolle gefunden, welcher einer Schalloffenheit eines teuren Akustikstoffes entspricht. Trotz großer Freude entstand so gleich das nächste Problem, die Bespannung.
Denn 100 % Baumwolle lass sich fast nicht stretchen. Um dem entgegen zu wirken, habe ich mir eine spezielle Bespanntechnik einfallen lassen, auch damit die Bespannungsqualität immer gleich hoch ist. Dies war sehr zeitaufwändig, aber nötig!!
Warum diese Farben bei dem Schallabsorber Pro?
Ich habe mich für die Farben schwarz, dunkelgrau, rot und dunkelblau entschieden. Der Hintergedanke war, das dies Farben besonders gut in ein Homestudio passen.
Wenn ich die Farben beschreiben müsste würde ich sagen, sie sind matt und eher dunkel gehalten. Mir gefällt besonderes das Dunkelgrau, welches schon fast schwarz wirkt. Weitere Farben sind in Planung.
Mittlerweile gibt es den Schallabsorber in 6 Farben.
Warum diese Größe?
Der Schallabsorber sollte möglichst flexibel einsetzbar sein und leicht. Besonders im Homestudio hat nicht jeder soviel Budget um zig Absorber einzusetzen. Da die Standardgröße eines Schallabsorbers im Tonstudio 100×50 cm beträgt, hab ich mich für eine Größe von 50 x50 cm entschieden. So bleibt dieser stapelbar,flexibel volle Wirkung, und leicht. Und zwar so leicht das dieser sich aufhängen lässt wie ein Bild.
Warum diese Aufhängemöglichkeit?
Als ich noch am Überlegen war, welches Material ich nehme und welche Größe etc., hatte ich mir zur Anschauung auch Produkte bestellt. Ein Schallabsorber in der Größe 100×50 cm war fast 20 kg schwer und musste mit zwei Dübeln an der Wand angebracht werden. Zudem hatte dieser auch keinen schalloffenen Stoffüberzug. Der Schallabsorber Pro besitzt deshalb eine einfache bereits vormontierte Aufhängemöglichkeit. Natürlich habe ich auch mein eigenes Studio damit ausgestattet um die Raumakustik zu verbessern. Neue Ideen für einen Schallabsorber sind schon in meinem Kopf…
Damit ist im Großen und Ganzen ein hochwertiger Schallabsorber entstanden, welcher erschwinglich für jedes Homestudio ist, und flexibel einsetzbar. Handgefertigt vom Audio-Engineer. Da ich Kleinunternehmer bin kann ich dies auch noch günstiger anbieten-Klasse statt Masse 🙂 Und so soll es auch bleiben. Danke fürs Lesen!
Hier geht es zum Akustik-Shop.
Björn Truknus
Audio-Engineer/Mastering-Engineer/Hamburg
MYAUDIO.PRO
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